romanreisen.de
  • Home
  • Orte
  • Bücher
Bild
Walpurgisnacht
von Gustav Meyrink (Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1917)
Die Geschichte spielt sich in der Nacht vom 30. April auf den 1.Mai, der traditionellen Walpurgisnacht, ab. Zur Zeit des ersten Weltkriegs versammeln sich einige greise Aristokraten in der Kaiserstadt Prag auf dem Hradschin. Mit der Welt der Proletarier, dem "Unten", wollen sie nichts zu tun haben. Doch alles ändert sich, als plötzlich ein Unbekannter auftaucht.
Prag - Neue-Welt-Gasse 7 Parterre
»Die Gasse, genannt die "Neue Welt", bestand, wie der Herr kaiserliche Leibarzt eine Weile später – die Droschke mußte zurückbleiben, um peinliches Aufsehen zu vermeiden – Gelegenheit fand, sich zu überzeugen, aus etwa sieben getrennt voneinander stehenden Häuschen und dicht gegenüber einer halbkreisförmigen Mauer, deren oberer Rand mit einem fortlaufenden Fries aus mit Kreide zwar primitiv von Knabenhand gezeichneten, nichtsdestoweniger aber äußerst drastischen Anspielungen auf das Geschlechtsleben verziert war. Von ein paar Kindern abgesehen, die fröhlich kreischend in der knöcheltief mit weißem Kalkstaub bedeckten Gasse Kreisel drehten, war weit und breit kein menschliches Gesicht zu erblicken.«
Prag - Hirschgraben
»Von dem Hirschgraben, dessen Hänge mit blühenden Bäumen und Sträuchern übersät waren, wehte ein duftgetränkter Hauch von Jasmin und Flieder herauf.«
Prag - Daliborka - Turm
»Den schattenhaften Bau des Hungerturms mit seiner steinernen Zipfelmütze als beständigen Wegweiser durch die Dunkelheit vor Augen, klomm sie die steilen Wiesenabhänge empor, bis sie die kleine Ausfallpforte erreicht hatte, die in den Hirschengraben mündete.«
Prag - Malteserplatz
»Noch am selben Abend, kurz vor dem Schlafengehen, beschloss er, seinen Plan zur Ausführung zu bringen, knöpfte die bereits gelockerten Hosenträger wieder fest, stellte auch im übrigen seine Toilette wieder her und begab sich, das Gesicht in abweisende Falten gelegt (damit entfernte Bekannte, denen er ebenfalls so spät noch begegnen könnte, nichts Ungebührliches von ihm dächten), hinab auf den Maltheserplatz, wo, umgeben von altehrwürdigen Palästen und Klöstern, der "Grüne Frosch" sein dem Bacchus geweihtes nächtliches Dasein führte.«
Kopfbild © Norbert Mebert 2015

Orte

Bücher

Autoren

Kontakt/Impressum

Datenschutzhinweis

  • Home
  • Orte
  • Bücher